Statements

Warum braucht Frankfurt ein Offenes Haus? Menschen, die für die Idee brennen, sagen es Euch aus ihrer ganz eigenen Perspektive - in kurzen Videoclips und persönlichen Statements, die hier nach und nach entstehen sollen.

Lothar Augustin, Architekt

„Mit Stolz verweist Frankfurt auf die Tradition einer kritischen und weltoffenen Bürgerschaft. Nun ist es Zeit, diesem Engagement einen Ort zu geben, an dem Menschen sich aktiv auch mit den sozialen und kulturellen Herausforderungen einer näher zusammengerückten Welt auseinandersetzen können.“

Thomas Gebauer, Stiftung medico, Initiator Unterstützerkreis

„Für eine lebendige Stadtkultur braucht es verlässliche Orte für alle, die einerseits geschützte Räume bieten und andererseits leicht zugänglich sind, die Gestaltungsspielräume eröffnen, wo sich freie Theaterarbeit mit sozialen Initiativen und politischen Bewegungen der Stadt begegnen, kreativ streiten und vernetzen können.“

Martina Droste, Leiterin des Jungen Schauspiel Frankfurt

„Dieser Ort hat mich bei vielen Gesprächen und Veranstaltungen gelehrt, dass Demokratie aus offener, freier Kommunikation nicht nur be-, sondern überhaupt erst entsteht. Es gibt keinen besseren Platz, um dieses Ideal zu verteidigen und zu leben - gerade in Zeiten, da es vielfältig bedroht ist.“

Stephan Hebel, Autor und Redakteur

„Meine einzige akademische Prüfung, genannt Philosophicum, war bei Horkheimer und Adorno. Die beiden diskutierten (eigentlich mit mir), wie man dem steigenden Druck der rechten Kräfte auf das Studentenhaus und seine Einrichtungen, wie die Studentenzeitung Diskus, die Neue Bühne oder auch das Filmstudio abwehren könnte. Heute, wo sich unsere Gesellschaft durch Umweltzerstörung, Finanzkrisen, Wellen von rechtem unaufgeklärtem Terror ( NSU, Hanau . . .) und dem rasanten Schwund von Menschen-und Grundrechten ( Mittelmeer Grenze oder auch die Verfolgung von Julian Assange . . .) wieder einmal einer “Stunde Null“ gefährlich nähert, brauchen wir den Schutzraum der Demokratie mehr denn je - im Geiste meines wunderbaren damaligen Professors Max Horkheimer.“

Malte Rauch, Autor, Filmemacher, Lehrbeauftragter.

„Den 'Geist der Demokratie', der von dem Gebäude auf die Gesellschaft ausgestrahlt hat, fortzusetzen und zu  verteidigen, ist unsere Aufgabe. Gerade heute braucht es solche Orte,  braucht es Freiräume für die Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen unserer Zeit: Klimaveränderung, Rechtentwicklung, Rassismus.“

Bianca Riemann, Gründungsmitglied des Vereins 'Offenes Haus der Kulturen'

„Hier habe ich während meines Studiums viel Zeit verbracht und wichtige politische Erfahrungen sammeln können. Ich würde mich sehr freuen, wenn die politische und kulturelle Tradition dieses Hauses gewürdigt und weiterentwickelt wird“

Philipp Jacks, Vorsitzender des DGB Frankfurt am Main.

"Als Sozialwissenschaftlerin an der Goethe Uni schätze ich das KoZ seit vielen Jahren als einen Raum, in dem sich Kunst, Kultur und verschiedenste Facetten der Theorie und Praxis von Gesellschaftskritik gegenseitig inspirieren. Die besondere emanzipatorische Kraft, die in einem solchen Austausch entsteht, ist für die Entwicklung einer so inter- und transnationalen Stadt wie Frankfurt ein echter demokratischer Glücksfall und sollte mit dem Offenen Haus unbedingt auf Dauer gestellt werden“.

Prof. Dr. Uta Ruppert, Sozialwissenschaftlerin, Goethe-Universität Frankfurt

„Vor allem am Ende der Sechziger Jahre habe ich das damalige Studentenhaus als Ort einer höchst lebendigen und streitbaren außerparlamentarischen Demokratie erlebt. Dabei ging es nicht zuletzt auch um die damals noch ziemlich notorische Verleugnung und Verdrängung der Massenverbrechen der Nazis durch erhebliche Teile der etablierten Politik. Heutzutage propagiert eine neue Rechte einmal mehr völkische Wahnideen und hofft auf Gelegenheiten, Kunst und Kultur unfrei machen zu können. Umso wichtiger ist ein Projekt, das in der Tradition  des alten Studentenhauses auf Freiheit und Offenheit setzt.“

Rupert von Plottnitz, Staatsminister a. D.

"Wenn man heute einen kulturellen Nukleus für die Öffentlichkeit erfinden wollte, könnte man es nicht besser machen als es die Gründer des alten 'Studentenhauses' bereits 1953 getan haben: ein selbstverwalteter Ort für studentisches Wohnen samt Kinderhort, ein permanentes Diskussionsforum,   mit eigener Zeitung (Diskus),  ein Ort für die Film-  (Pupille) und Theaterkunst (Neue Bühne), sogar an religiöse Bedürfnisse wurde gedacht (Kapelle) und nicht zuletzt an die leiblichen,  Essen und Trinken, zum Klönen (Koz) und zum  Feste feiern, kurz: einst das Zentrum von studentischem Leben jenseits der Lehre und Forschung, sollte das  denkmalgeschützte Gebäude heute zu einem Haus der Kulturen werden, das sich allen öffnet, die mitten im Streaming der digitalen Welt noch den direkten Kontakt und das Miteinander einer Kommunikation suchen, ohne die wir in eine immer stärker IT-entfremdete Zukunft steuern. Der zukünftige Kulturcampus (sollte er denn jemals entstehen)   braucht diesen ebenso traditionsreichen wie zukünftig immer notwendiger werden Ort."

Karlheinz Braun, Gründer des Verlags der Autoren